Modullayout mit Timesaver

Hier dreht sich alles um die Modellbahn
Helmut
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Helmut »

Hallo,
da meine Schulter wohl noch einige Zeit benötigt, um wieder vernünftig einsetzbar zu sein, bleibt mir zur Zeit wohl nur die Planung am Computer übrig ;) . Für mich steht eigentlich fest, dass das linke Modul ein Hafenbecken bekommt, nicht so wie oben gezeichnet, sondern eher ein Rechteck parallel zu den Schienen. Zur Gestaltung hatte ich mir überlegt, eine Containerverladung abzubilden. Es kann nicht viel abbrechen, die Höhe ist begrenzt und somit sollten auch der Inglenook und das obere Gleis noch gut einsehbar sein. Die Verladung könnte man mit einem Reachstacker andeuten, momentan schwebt mir aber eher ein Portalkran ähnlich diesem hier vor.

Bild
Freudenau (Wien) - Containerterminal
C.Stadler/Bwag, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Vorteil für mich, sieht nach etwas aus, nimmt nicht die Sicht und ich hätte was am Computer zu tun um die 3D-Druckdateien zu erstellen. Wie ist Eure Meinung? Meines Wissens gibt es sowas wohl in H0 aber nicht in N.

Gruß aus KerpeN
Helmut
MHAG
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von MHAG »

Hallo Helmut,

über die Idee mit der Containerverladung habe ich jetzt erst mal etwas nachdenken müssen... mich begeistert das eher nicht (um es vorweg schonmal zu schreiben).
Warum?
Ich gehe davon aus, dass das ein kleiner Binnenhafen an einem Fluss ist. Die nächste Frage ist dann, wie groß (Länge und vor allem Breite) die Schiffe sind und wieviele Container sie laden können. Wenn man die Container-Maße nimmt ("8 Fuß (2,4384 m), eine Höhe von 8 Fuß 6 Zoll = 8½ Fuß (2,591 Meter) und sind entweder 20 Fuß (6,058 m) oder 40 Fuß (12,192 m) lang" aus https://de.m.wikipedia.org/wiki/ISO-Container ), sollten mindesten drei 40 Fuß-Container nebeneinander und vier hintereinander in ein Schiff passen, in der Höhe üblicherweise zwei Lagen, also max.24 40-Fuß-Container. Ergibt für ein Schiff mit notwendigen zusätzlichen Flächen und Aufbauten also ca. 8,5m Breite und über 60m Länge, umgerechnet etwa 53mm auf 375mm. Und dieses Schiff ist jetzt nicht sooo groß...
Als Lagerfläche braucht man Platz für mindestens die vierfache Menge (also 100 40-Fuß-Container, meistens in drei Lagen maximal gestapelt) dazu noch die Verkehrsflächen für die Lader, falls nicht alles per Containerbrücke abgedeckt werden kann. Dazu noch mindestens ein (besser zwei) langes Gleis für einen kompletten Containerzug und auch LKW-Zufahrten. Nicht zu vergessen die Verwaltung und Logistik, eine Containerwerkstatt und Abstellplätze für Leercontainer (bis zu 6 Lagen hoch). Und jetzt geht der Platz auf dem Modul aus :mrgreen:

Ich habe bisher schon öfter Containerterminals auf Ausstellungen gesehen, auch in Verbindung mit einem Hafen, aber nur einmal war das überzeugend. Die meisten wirkten auf mich wie Karikaturen eines Terminals: Riesige Kräne, Gleis für ein paar Waggons, fast keine Lagerflächen, Zufahrtsstraßen so eng, dass man eigentlich da garnicht hinfahren kann. Und wo ein Schiff (waren fast immer die gleichen zu kleinen ;) ) zu sehen war, konnten tatsächlich zwei :!: 40-Fuß-Container draufgequetscht werden. Da rentiert sich so ein Riesenkran ganz bestimmt! :lol:
Die eine gute Anlage war ein gut 6m langes H0-Segment in einem großen Modularrangement, das war echt toll! Die Gleise waren entsprechend lang, es gab eine Einfahrts- und eine Ausfahrtsgruppe (nach beiden Modulrichtungen) und auch Abstellgleise für die Streckenloks. Der Kran funktionierte tatsächlich und konnte ein über 1,5m langes Binnenschiff bedienen, da hatte quasi ein ganzer Zug bzw. dessen Container drauf Platz. Angeblich sollten auch LKWs fahren und ent-/beladen werden, aber das funktionierte damals leider nicht (die LKWs waren defekt). Jedenfalls war da eine riesige Anzahl Stellplätze für Container samt Infrastruktur, da hat alles gepasst. Zwei Mann, einer für den Kran, der andere für alles andere, waren gut beschäftigt.

Der Alternativvorschlag, der auch keine großen Höhen wie ein Lagerhaus oder Silos fordert, wäre eine kleine Werft samt Slipanlage im linken Modulteil: Die zwei Gleise etwas mehr zusammenlegen, eines davon kann in eine flache Halle mit vielen Seitentüren führen, aus der Halle Schiene auf einer Schräge bis ins Wasser verlegen. Da drauf könnten ein oder zwei Schiffe liegen, die entweder gerade gebaut oder gewartet werden. Auch dafür braucht man einen Kran, der mit seinen Schienen die wegklappbaren Slip-Schienen kreuzt. Als Beispiel könnte die Hitzler-Werft in Regensburg dienen. Ist nur ein Vorschlag, die wenigen Container, die anfallen, können auch am rechtsseitigen Kai per Hafenkran mit entsprechendem Hebegeschirr behandelt werden. Aber dann wären auch andere Ladegüter in einem größeren Schiff möglich, nicht nur Container.

Oje, ein sehr langer Text geworden :roll: Vielleicht ist ja was Brauchbares für Dich dabei.

Einen schönen dritten Advent wünscht 8-)
Michael
Helmut
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Helmut »

Hallo Michael,
Du hast natürlich recht, einen ganzen Containerhafen abzubilden, ist eigentlich unmöglich. Meine Überlegung ist daher eher einen Anschnitt eines Hafenbeckens (zweigt außerhalb der Module von einem Kanal oder Fluss ab). Auch das Schiff könnte nur teilweise angedeutet werden. Der Kai ist halt nur das Ende mit einem Portalkran. Deine Idee mit der Werft muss ich mir noch etwas näher durch den Kopf gehen lassen, schlecht ist die auch nicht. Noch ist ja nichts gesägt.

Vielleicht (oder besser definitiv) baue ich erstmal grobe Modelle um ein Gefühl für die Proportionen zu bekommen.

Gruß aus KerpeN
Helmut
MHAG
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von MHAG »

Hallo Helmut,

habe kurz gesucht, aber von der Hitzler-Werft in Regensburg leider noch keine Bilder gefunden, allerdings von der in Lauenburg:
https://external-content.duckduckgo.com ... ipo=images
In der Übersicht:
https://www.ln-online.de/lokales/herzog ... M3THQ.html
Und nochmal als Detail die Slipanlage:
Bild
Vielleicht hilft es bei der Entscheidungsfindung ;)
Und das Schiffsbild auf der Slipanlage könnte für einen Nachbau interessant werden...

Viele Grüße 8-)
Michael
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Nobby1965
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Nobby1965 »

Hallo Helmut,

Wasser soll beim Containerterminal aber unbedingt dabei sein? Nur weil es, wie du ja weißt auch solche gibt, die nur Bahn/Truck bedienen (*) und sich das vlt. platzmäßig einfacher realisieren lässt. Aber auch da wird das Thema Platz essentiell. Ich bin ja selbst gelernter Speditionskaufmann und habe eine sehr große Affinität zum Kombinierten Verkehr (Container), mir schwebt daher so was auch im Hinterkopf als ein Modul meiner künftigen Anlage.

Du kennst ja als KerpeNer sicher Köln-Eifeltor.
Viele Grüße,
Norbert
TheCircle
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von TheCircle »

Hallo Helmut,

ich kann mir die Szene "Containerverladung gut vorstellen.
Auf meiner Hafen-Szene habe ich 55 große Container lagernd aufgestellt ohne das die jetzt platztechnisch viel in Anspruch nehmen.
Am oberen Rand des Moduls würde ich den Schiffsanleger samt Schiff planen. Damit die Proportionen auch stimmen würde ich als Schiff
das große Binnenschiff von Stepsworld nehmen. Ist ein 80 Meter-Schiff was in N 50 cm entspricht. Hat also schon ordentliche Maße.
Bei Spepsworld gibt es ja auch schöne weitere Zubehörteile für den Hafen- Werftbereich.
Ideal für dich wäre der Spur N "Container-Hafenkran" von Stepsworld der Deinem Bild vom Wunschkran doch ziemlich entspricht
https://www.stepsworld-shop.de/shop/Con ... p472512123

Gruß Andreas
MHAG
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von MHAG »

Hallo,

das XXL-Binnenschiff von Stepsworld hat ja richtig vernünftige Maße! :o Das wirkt bestimmt nicht wie eine Karikatur (im Vergleich zu den schon auf Ausstellungen gesehenen).
Der verlinkte Kran ist aber wirklich nur zum Umladen von LKW oder Bahn zum Schiff und umgekehrt gedacht, ein Zwischenlager kann der nicht bedienen. Und er sieht sehr modern aus. Damit die Auslegung über das Wasser von 65mm erreicht wird, muss er direkt an die Kaikante; das sollte man bei deren Bauart berücksichtigen, die soll das ja tragen können. Genauso berücksichtigen sollte man den Platzbedarf des Zwischenlagers samt Bewegungsflächen für die Stapler.

Reine Straße-Schiene-Terminals sind aber auch nicht klein, ein paar Beispiele:
Ulm
https://www.google.de/maps/@48.460729,9 ... e3!5m1!1e1

Regensburg
https://www.google.de/maps/@48.9998891, ... e3!5m1!1e1

München-Riem
https://www.google.de/maps/@48.145071,1 ... e3!5m1!1e1

Und noch zwei Beispiele für ein Container-Terminal an einem Flußhafen:

Karlsruhe
https://www.google.de/maps/@49.0164652, ... e3!5m1!1e1

Regensburg
https://www.google.de/maps/@49.0178875, ... e3!5m1!1e1

Überall bei den Beispielen sind die nicht gerade kleinen und durch den Kran bedienbaren Abstellflächen für die Container gut zu sehen, meistens auch noch zusätzlich Flächen, die durch Stapler zu bedienen sind.

Je mehr ich mir die Container-Anlagen anschaue, desto mehr tendiere ich zur Werft. Das könnte ja auch eine kleine Werft für kleinere moderne Fluß-Yachten sein. Wobei mir sowas wie in Lauenburg (siehe vorhergehende Links) schon gefallen würde...

Helmut hat jetzt die Qual der Wahl :lol:

Viele Grüße 8-)
Michael
Kai Eichstädt
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Kai Eichstädt »

Moin,

es gibt noch einen anderen 3D-Bastler, der einen Kran anbietet:
https://geeplast.de/produkt-kategorie/m ... nen/hafen/

Aber eher nicht für Hafenszenen geeignet, auch wenn da HHLA dran steht.
Mein Eindruck: kostet nicht viel, was man aber auch sieht...

Gruß
Kai
Helmut
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von Helmut »

Hallo Kai,
danke für die Info. Also Ideenquelle auf jeden Fall nutzbar.

Ich habe mich aktuell mit dem Gleisplan der Modulgruppe auseinandergesetzt.

Bild

Die unteren beiden Module bilden den Timesaver mit Inglenook. Hier soll der BESUCHER selber rangieren können. Über ein eingleisige Verbindung wird der Inglenook mit der zweigleisigen Hauptstrecke der Hauptmodule verbunden. Die beiden Timesavermodule werden nur bei Bedarf angeschlossen. Oberhalb der Hauptgleisemöchte ich ein weiteres Industriegebiet abbilden. Bevor ich das Ganze durchplane, möchte ich die Abzweige in die Anschlussstellen mit Euch diskutieren. Würde ein solcher Rangierbetrieb überhaupt halbwegs vorbildgerecht sein.

Also: ein Zug kommt von rechts (oberes Gleis der Hauptstrecke), durchfährt den Gleiswechsel und kann dann gezogen in den Inglenook einfahren. Kommt ein Zug von links (also unteres Hauptgleis), fährt es an der Abzweigung in den Inglenook vorbei, stellt die Weiche um und würde rückwärts in denselben einfahren. Auf dem oberen Bild würde die Einfahrt in das andere Industriegebiet analog über den anderen Gleiswechsel erfolgen. Eine Alternative habe ich hier aufgezeichnet:

Bild

Hier würde ein von links kommender Zug ebenfalls den Gleiswechsel benutzen um rückwärtsfahrend dann in das obere Industriegebiet einzufahren. Die konkrete Gleislage in den Industriegebieten steht noch nicht fest, mir kommt es momentan darauf an, wie die die Abzweige realistisch (zumindestens halbwegs) gestalte.

Gruß aus KerpeN
Helmut
MHAG
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Re: Modullayout mit Timesaver

Beitrag von MHAG »

Hallo Helmut,

ausgehend von Deinem Plan habe ich darin etwas "rumgeschmiert", um die Betriebsidee besser darstellen zu können...

Bild

Prinzipiell ist eine ähnliche Situation in Feldkirchen bei München vorhanden, da werden die Tankzüge erst mal auf der einen Seite der Hauptstrecke abgestellt, um dann auf die Strecke gezogen und über eine einfache Gleisverbindung auf die andere Seite geschoben zu werden (samt Blockierung des S-Bahn-Verkehrs, wenn´s dumm läuft). Von da aus geht es dann weiter in die Tankanlage zum Entleeren.
Deswegen habe ich die Gleisverbindung bei BC eingezeichnet, die direkt weiter auf das Übergabegleis Ü führt; dieses ist dadurch beidseitig erreichbar. Um jetzt das Hafengebiet zu versorgen, muss die Hauptstrecke komplett gesperrt werden, damit die Waggons von Ü nach A und darüber hinaus gezogen werden können, um anschließend über die rechte Gleisverbindung AD in das Hafengebiet H gedrückt zu werden. Dann stehen sie erst mal im Inglenook und können von da im Hafen ohne Beeinträchtigung der Strecke verteilt werden. So muss die Hauptstrecke immer nur für kurze Zeit gesperrt werden.

Die restlichen "Einzeichnungen" sind erst mal nur als unausgegorene Idee zu betrachten :mrgreen:

Viele Grüße 8-)
Michael
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